Liebesfluch

Der Verzauberte betrachtet die Hexe als Vorbild, als beste Freundin oder als Geliebte. Er ist ihr in einem Ausmaß hörig, wie es nur Verliebte oder fanatische Gefolgsleute sein können. Das Opfer des Liebesfluchs zeigt eine gewisse Einseitigkeit des Sinnens und Trachtens, die seine Kreativität und Initiative mindert und ihn auch unüberlegt handeln lässt. Die Bezauberung prägt sein Verhalten auch dann, wenn es der Hexe gerade nicht gefällt.

Um einen Liebesfluch zu weben, muss die Hexe umfangreiche Vorbereitungen treffen und auf günstige Umstände warten. Ob das Opfer dem Fluch erliegt, entscheidet in jedem Fall ein Resistenzwurf. Die Bezauberung hält solange an, bis der Verzauberte durch einen Gegenzauber befreit wird oder bis Locke bzw. Geschenk (s. unten) zerstört werden. Eine verzauberte Person kann sich nicht selbst befreien und auch keinen Dritten über den Fluch informieren oder ihm um Hilfe bitten. Behandelt die Hexe den Verzauberten besonders schlecht, verleitet sie ihn zu lebensgefährlichen Handlungen oder gibt sie ihm Anlass zur Eifersucht, so steht ihm ein Resistenzwurf –33 zu, bei Erfolg kann er sich selbst aus der Bezauberung lösen.

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, einen Liebesfluch zu weben:

  • Zu einem günstigen Zeitpunkt (Vollmond, Valpurgisnacht usw.) mischt die Hexe aus verschiedenen Kräutern, die sie mit Kräuterkunde selbst gesammelt oder bei einer anderen Hexe bzw. Kräuterfrau für 6 GS gekauft hat, einen Liebestrank. Dieser muss dem Opfer innerhalb von 3 Tagen verabreicht werden. Es muss das Getränk aus freiem Willen zu sich nehmen, braucht aber nicht über dessen magische Natur informiert zu sein. Nach Einnahme des Trankes verliebt sich das Opfer in das erste Wesen gleicher Art und anderen Geschlechts, das es zu Gesicht bekommt.
  • Zu einem günstigen Zeitpunkt verflucht die Hexe eine Locke des Opfers, die sie selbst geschnitten oder vom Opfer geschenkt bekommen hat. Solange die Hexe die Locke trägt, ist das Opfer ihr hörig. Die Locke kann weitergereicht werden, doch steht dann dem Verzauberten ein Resistenzwurf zu, der entscheidet, ob die Bindung sich überträgt oder der Fluch seine Wirkung verliert.
  • Zu einem günstigen Zeitpunkt verflucht die Hexe ein wertvolles und passendes Geschenk, das zu einem späteren günstigen Zeitpunkt überreicht werden muss. Nimmt das Opfer das Geschenk an und misslingt sein Resistenzwurf, so ist es dem Überbringer hörig.